01 Januar 2014

"Mit 66 Jahren....

...fängt das Leben erst an", meinte Udo Jürgens. Schön wär's, wenn der Körper diesen Neuanfang nicht verhindern würde. Die Biologie schert sich nicht darum, was ein Schlagersänger träumt.



Bamberg liegt hinter uns. Die fünf Wochen auf dem Weihnachtsmarkt hängen uns schwer noch nach. Einige Erinnerungen an Bamberg zeigen die Wunder der wunderschönen Welterbe-Stadt. Etwa 90.000 Bewohner beherbergen jedes Jahre mehrere Millionen Besucher. Bamberg belohnt Touristen mit zahllosen Wundern. Einige davon beim trüben Dezemberlicht zeigen die Bilder.















Die Baudenkmäler sind geblieben. Das mittelalterliche System zwang Tausende unter die Fron von Fürsten und Pfaffen. Die fruchtbare fränkische Erde schuf genug Lebensmittel, um die Menschen zu versorgen durch Winter und durch harte Zeiten zu bringen.

Die Herrschenden belohnen ihre Klientel. Randgruppen bleiben draußen vor. Die mittelalterlichen Herrscher verbrannten in Bamberg aus jedem dritten Haus irgendeine mißliebige Person. Terror, Macht, Mord schaffen Reichtümer.

Damals wie heute war und ist es erfolgreicher, "mit-den-Wölfen-zu-heulen". Kassandra-Komplexe stören den Traum von der "Beste-aller-Welten."


SPON jubelt einen Weihnachtsmarkt-Künstler aus Wismar hoch. Der gute Mann war schon nach zwei Wochen ausverkauft. Uns erging es schlechter, wie mein SPON-Leserbrief berichtet. Wen interessiert das schon?



Doch mein im SPON-Brief eingefügter Link verweist auf meinen Blog mit meiner Weihnachtsmarkt-Story. Das treibt die Klickzahlen nach fünf Tagen auf 333 Zugriffe.

Eine 20-jährige Philosophie-Studentin springt mit entblößten Brüsten auf den Altar in der Kölner Kathedrale. Kardinal Meissner betet für die "Schöne Sünderin". Die mutige Schöne bereichert die Nachrichten mit ihrer Aktion.


Die Kirchenglocken der Bamberger Kirchen läuten fast dauernd  in den Weihnachtstagen. Als Kontrast zu dem hypnotisierenden Gebimmel fällt mir zur barbusigen Schönen nur Lästerliches ein.

"Besser ein Mädchen hebt vor der erstaunten Gemeinde sein Hemdchen -
unter dem flutenden Licht der hohen Kathedralenfenster,
als dass ein Priester vor dem erschreckten Ministranten seine Hose runter lässt -
im schummrigen Separé der schaurigen Sakristei."

Eines muss man den alten Bauten eingestehen: Ihre CO-2-Bilanz hatte noch keinen katastrophalen Einfluß auf das Klima.





Auf Schritt und Tritt findet der Besucher in Bamberg Dokumente der priesterlichen Missionierungs und Beeinflussung.


Anmutig zieren nackte Knäblein die reiche Hausfassade.


Blick auf Bamberg von der Altenburg - ein wunderschöner Weihnachtsspaziergang bei Sonnenschein.


Nach fünf Wochen packen wir unseren Hausrat, Lebensmittel, Kleidung, Bücher, Computer in Mimas Weihnachtsmarkt-Transporter, die "Seekuh", und treten endlich die Heimreise an. Wir, Mima noch mehr, sind nervlich am Ende. Eine schwierige Situation ist das für jede, auch die beste Beziehung. Wir halten es gerade einmal einen Tag zusammen aus daheim. Die Zeit reicht, um die Rechnungen zu bezahlen. Die ärztliche Diagnose straft das trostreiche Liedchen "Mit 66 Jahren fängt das Leben erst an" Lügen:

Karotissklerose, Atherosklerose, Aorta, Cholezystolithiasis, Prostatahypertrophie, Arterielle_Hypertonie
 Dass mir die Verschreibung von Pillen gegen Sodbrennen gleich diesen ärztlichen Stempel aufdrückte für eine 450 Euro teure Untersuchung mit dem Ultraschall-Gerät, wäre mir im Traum nicht eingefallen!  Doch die vielen Erkrankungen in meinem engsten Bekanntenkreis machen mich nachdenklich und vorsichtig. Die Leute berichten von ihren Leiden: Gebrochene Armwurzelknochen, Hautkrebs, Schlaganfall, Innenohrschwindel, Krebs, Schultergelenkentzündung. Wahrhafter wäre doch ein Lied mit einem Text wie "Mit 66 Jahren hört das Leben noch nicht auf". Das wäre jammerschade, wenn von meiner Rente nur noch meine Witwe profitierte! Was bleibt denn? Mein Credo:

All liebendes Leben verschwindet verschwendet im Tod.

Doch noch schmeckt der Wein. Meine liebe Frau feiert Neujahr daheim. Mich haben unsere kleinen Streiterei ins Auto getrieben. Die fröhliche Allrad-LKW-Gemeinschaft feiert am Rothsee bei Hilpoltstein das Neujahrfest. 

Die Feuertonnen geben schon beim Sonnenschein Wärme ab. Bei sternklarem Himmel fällt die Temperatur auf Minus vier, fünf Grad.


Jonson fährt mit einem selbst ausgebauten zweiachsigem Wohnanhänger durch die Welt. Er heizt mit einem Holzofen. Im Zugfahrzeug führt er mittelschwere Balken mit, die die Feuertonne füllen bis Mitternacht - und länger.


Mein lieber, alter Freund hat es sich schon in seinem Chefsessel gemütlich gemacht. Mir steht der Sinn nach einem Stadtbesuch in Hilpoltstein. Diese alten Fachwerkstädte bezaubern mich immer wieder neu. 





Die letzte Sonnenstrahlen im Jahr 2013 um 15.20 Uhr. Bald nach Sonnenuntergang begeistert der sternklare Himmel in der kalten Winternacht.


Hilpoltstein, die Menschen leben hier in einem liebenswerten Städtchen. Der Rothsee ist ein attraktives Erholungsgebiet, 30 Kilometer südlich von Nürnberg.


Die Gemeinde hat den Gekreuzigten mit Blattgold verziert. Dies Kunstwerk verleiht dem Friedhof Glanz in Hilpoltstein.


Schon glüht der untere Teil der Feuertonne. Die im Fußteil eingelassen Löcher garantieren eine gute Luftzufuhr, um die Flammen zu nähren. Die Funken fliegen nahe an meiner Walkuh vorbei. Mein erster Blog-Beitrag am 1.1.2014 schließt mit besten Wünschen für ein "Frohes Neujahr".

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Mein Berater, Freund, gleichsam mein "Halb-Jahr-Jüngerer-Bruder" Klaus
 


"Das Blaue Wunder" von Klaus war schon in Patagonien






Jonson brachte in seinem Zugwagen zwei Tonnen Brennholz für die Feuertonne. In harter Handarbeit hat Jonson schrottreife Paletten zerkleinert und im Feuer entsorgt.




Die "Nordmann-Aufsetz-Kabine" verfügt über eine kuschelige Warmwasser-Heizung.

 
Der Pilot des Daimlers 1017 heizt mit einem Ölofen, der seinen Brennstoff aus dem Fahrzeugtank pumpt.

 
Einen Viertelliter in der langen Nacht hat mir genügt. Der Rest der Flasche wartet in einer Halb-Liter-Flasche auf weitere schöne Stunden in ruhiger Nacht.
 

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