31 Mai 2015

Aus Atri und Assisi zu Münchens Meinungsterror

Der Titel "Münchener Meinungsterror linksfaschistischer Gesinnungsinquisition" wäre zum einen zu lang, zum andern stößt er Leser ab, die eher frühlingsfreundliche Reisefreuden erwarten. Doch was die Kampfpresse, diesmal die Süddeutsche Zeitung an Lügen verzapft, bringt mich auf die Palme! 



Nach drei Monaten ist meine Rückkehr nach München angesagt - gleichzeitig mit dem obskuren G-7-Gipfel für 360-Millionen Euro in Schloß Elmenau. Ein Münchener zum Koran-Konvertierter Sekten-Iman warnt mich davor, in Bayern einzureisen. Die Süddeutsche Zeitung im Verbund mit dem Gaststättenverband propagiert,  das bayrische Grundrecht auf Bier im Gasthaus einzuschränken - für Rechtspopulisten. Wer immer die sind. Fürwahr, kein schöner Land in dieser Zeit!



http://www.sueddeutsche.de/muenchen/gegen-rechtsradikalismus-kein-bier-fuer-neonazis-1.2489285

In die an vielen rühmlichen Ereignissen reiche Hauptstadt der Bewegung geht diese neue Spitze verfassungsfeindlicher, linksfaschistischer Machenschaften ein als


Der Münchner Bier-Krawall vom 18. Mai 2015
Keine Toleranz der Intoleranz! Jetzt hagelt es Hausverbote für “rechtspopulistische” Gruppen in Biergärten auf Druck der Stadt München, die wiederum über Brauereien Druck auf die Wirte ausübt. Wie der Artikel zeigt, bedienen sich die “Rechtspopulisten” häufig juristischer Mittel, um die Stadt in ihre Schranken zu weisen. Ihrerseits schränkt die Stadt “Rechtspopulisten” in vielfach illegaler Weise in ihren Grundrechten ein. Damit befindet sich die Stadt im Einklang mit aktuellen Forderungen führender Menschenrechtler (DMRI, AI, Europarat, EU-ECRI, UN-CERD), die repressivere Gesetze verlangen.
Nachfragen bei Bagida ergaben keinerlei Zeugenaussagen zu dem Vorfall. Alle die, die anwesend waren und etwas wissen müssten, haben nichts bemerkt.
Aus dem SZ-Bericht eräbe sich folgendes Bild: Vielleicht war bei der Demo unter den städtisch geförderten Gegendemonstranten jemand von der Städtischen Bierentnazifizierungstelle anwesend. Der wurde dann bei Herrn Schottenhamel vorstellig, woraufhin dieser gleich dem inkriminierten Tisch ging, dem Gespräch lauschte und “Parolen” vernahm. Woraufhin er dann Hausverbot erteilte und mithilfe der Polizei durchsetzte.
Aber auch das fand ja nicht statt. Ein Augenarzt, der mit mir bei dem historischen Ereignis anwesend war, kommt mit seinem Bericht vom “Münchener Bierkrawall vom 18. Mai 2015” der Realität näher:
In reißerischem Tenor schildert die “Süddeutsche Zeitung” den Bier-Krawall durch uns “Neo-Nazis”. Da sitzen 20 friedliche Bürger im Löwenbräu-Biergarten, unterhalten sich gemütlich, und niemals auch nur annähernd lautstark, um ein paar Tage später aus der SÜDDEUTSCHEN erfahren zu müssen wir hätten Parolen gegrölt, der Wirt hätte uns gebeten das Lokal zu verlassen, und am Ende mußte uns sogar die Polizei raustragen, da wir nicht willens waren, dem Folge zu leisten. Einerseits können wir jetzt die Methoden der “Süddeutschen Zeitung” demaskieren. Eine angeblich seriöse Zeitung im Sumpf der Propaganda und an den Gestaden von Loch Ness. Andererseits: lassen wir uns doch inspirieren ! Die Münchner Bier-Krawalle von 1844 waren der Vorbote der Märzrevolution von 1848. Und die Schwabinger Krawalle von 1962 werden rückblickend von den Medien heute sogar verklärt und glorifiziert.
Summa summarum: ich war dabei beim Bier-Krawall 2015 und habe erst hinterher davon erfahren !
Wenige Tage nach dem SZ-Bericht eskaliert die Stadt die Lage noch weiter. Ein Rundschreiben geht an alle Gastwirte. Münchens OB Dieter Reiter lässt sich von einer Städtischen Bierentnazifizierungsstelle als Clown vorführen. Mit bierernster Miene wenden er und der Gaststättenverband sich an alle Gastwirte und drohen ihnen mit rechtlichen Schritten, falls sie uns Montagsdemonstranten weiter bewirten.
Quelle: Hartmut Pilch

Während mir der Rückweg von Villammare nach Manfredonia zum großen Teil auf vierspurigen, guten Autobahnen leicht fällt, verfällt München zunehmend in die dunklen Zeiten von Tyrannei, Ausgrenzung, Lüge und polit-medialem Krawall.



Die Straßen führen durch leicht steigendes Hügelland. Potenza liegt auf etwa 700 Meter Höhe. Wiesen und Wälder wechseln sich ab.


Mit Mittags- und Kaffeepause steht das Auto schon wieder gegen 14.00 Uhr am schattigen Waldplatz 30 Meter entfernt vom Meer in Manfredonia.


Doch das Camp bei Manfredonia schockiert mich. Zwar tut es gut nach der langen Strecke von 290 Kilometer den Körper im Meer und unter der heißen Dusche zu entspannen. Doch nachdem mir in Villammare Platz, Strand und WiFi allein gehörten, fällt es mir schwer, mich wieder in Reih und Glied mit anderen Campern Tür an Tür einzuordnen.


Doch die musizierenden Rentner genießen ihre ruhigen Tage abseits der Straße, acht Kilometer entfernt von der Stadt Manfredonia. Der Strand aus Sand macht Spaß. Es geht weit und flach ins Meer. Die späte Sonne am Nachmittag zeichnet die Schatten der Pinien auf den Strand.


München ist nicht wesentlich näher gerückt. Es sind immer noch etwa 1100 Kilometer. Wenn mich mein Weg noch um die Halbinsel Gargano rumführt, wird es noch weiter.


Wir haben 2002 im bescheidenen Anfang unserer Beziehung eine erste, kleine Italienreise in ihrem alten VW-Bus gemacht. Damals waren drei Wochen Urlaub für uns in dem kleinen Auto ein großer Luxus. Ohne meine Frau gefällt es mir nicht auf der wunderschönen Halbinsel und dem Naturreservat Gargano. Also geht es weiter Richtung Norden. Der Wagen erhält einen vollen Tank Diesel, im hervorragend sortierten Supermarkt lassen sich die Vorräte auffüllen.


Nach 250 Kilometer zumeist auf der Autobahn von Manfredonia nach Pineto reicht es mir. An der nächsten Ausfahrt erleichtert mich die automatische Kassenschranke um 13,80 Euro. Dann steht der Wagen wieder am Meer. Der Wind türmt wuchtige Wellen auf, in denen man schön schaukelt. Das WiFi-Deputat ist leider auf zwei Stunden pro Tag beschränkt.


Es fiele mir im Traum nicht ein, in dem Pool zu schwimmen, wenn 30 Meter weiter das Meer lockt. Daneben lärmt abends die Disko. Animateure bespaßen das Jungvolk. Zwei Nächte dort reichen mir. Von dem beschaulich traulichen Villammare sind schon etwa 500 Kilometer Richtung Norden, Richtung München geschafft. Was mich dort erwartet? Eine von Medien-, Industrie- und Politik-Vertreter gleichgeschaltete Massenmeinung.


Das Camp in Pineto gewährt mir nur zwei Stunden WiFi täglich. An dieser Villa gibt es eine freie WiFi-Zone, aber keine Steckdose. Für meine Recherchen sind längere Online-Zeiten unumgänglich. Daher geht es von Pineto schon nach zwei Nächten weiter.


Deutschlandradio Kultur lässt den Politologen Thilo Schmidt (Jahrgang 1976) schön predigen:
Nein, es gab überhaupt nichts zu differenzieren bei Pegida und es gibt nichts zu differenzieren bei den geistigen Erben dieser Bewegung. Es gibt auch nichts zu reden.
Der Artikel ist Hetze pur, markiert Schönwetter-Verständnis für Flüchtlinge, wobei Herr Schmidt einer Opposition gegen diese Politik selbst das Recht auf Freie Meinungsäußerung abspricht:

Es gibt auch nichts zu reden.

Soweit sind wir im Land: Steuer finanzierte Medien hämmern Propaganda wie zu Volksempfängers Zeiten - nur besser.


Ein Freund von Pegida  kommentiert diese Polit-Hetze bei Facebook:
Was für absurde Thesen. Ich habe kroatische Wurzeln, ein bemerkenswerter Prozentsatz der Menschen, die ich bei PEGIDA kennengelernt habe, sind ebenfalls Ausländer. Die Politologen haben viel Meinung, aber wenig Ahnung. Ich spaziere seit Januar mit den Leuten dort, und weiß wovon ich rede. Manche Politologen reden über PEGIDA wie der Papst über Sexualpraktiken.
 Politologen mit Papst oder Priestern zu vergleichen, macht Sinn. Denn von Steuern finanzierte Experten für "Teilen und Mitmenschlichkeit" sind dem Arbeitskampf, der Produktion im kapitalistischen Verwertungsprozess und der Konkurrenz um den Arbeitsplatz weitgehend enthoben. Ihr Job ist es also das, was dem kapitalistischen Verwertungsprozess mangelt und im Konkurrenzkampf weitgehend verloren geht, gleichsam "gesund zu beten". Die Realitätsferne zur Arbeits- und Lebenswelt ist damit zwangsläufig und im Sprichwort verewigt: "Sie predigen Wasser und trinken Wein."

Um meine Gedanken abzurunden, sei eingestanden, dass auch Politologen, Soziologen, Priester, die Experten der Geschwätzwissenschaften dem kapitalistischen Verwertungs- und Leistungsprozess unterliegen. Von Millionen Priestern kann nur einer Papst werden. Die handverlesene Schar erlauchter Geister, die Sinngebenden Eliten, welche uns in Medien und Talkshows "heim-leuchten", sind auf Herz und Nieren in Gesinnungstreue geprüft. Nur wer sich System konform anpasst, hat Chancen. Als qualifizierter Hetzer und Propagandist hat es Herr Schmidt  geschafft: 
Seit 2010 ist er Lehrbeauftragter im Masterstudiengang "Kulturjournalismus" an der Universität der Künste Berlin.

Doch, Herr Schmidt, es gibt auch etwas zu reden, wenn auch nicht in den Staatspropaganda-Medien!


Nochmal unser Freund von Pegida zu der Hetz-Propaganda im Deutschlandradio-Kultur:
Der Artikel von Thilo Schmidt ist dermaßen subjektiv, voreingenommen und schlecht recherchiert, daß er nicht einmal als Abitur-Aufsatz getaugt hätte. Daß sich DRK unter das Niveau einer Schülerzeitung begibt, sollte in der Redaktion doch mal Nachdenklichkeit auslösen. "Pegida hat die Ablehnung von Flüchtlingen salonfähig gemacht ... Dann brannten und brennen Asylbewerberheime." Die angesichts der Passivität und Inkompetenz verantwortlicher Stellen in hohem Maße beunruhigten Bürger, di e den von BP Gauck propagierten "Aufstand der Anständigen" beherzt befolgen, werden von einem irrlichternden Experten Schmidt in einem Atemzug mit brennenden Asylheimen genannt. Ist das Provokation? Oder Rufmord ? Ist das chuzpe, was sich Herr Schmidt hier leistet ? Die für Wochen für Empörung sorgenden brennenden Asylheime in Vorra und Tröglitz sind bisher ohne Täternachweis aus dem rechten Lager. Aber eine Politikerin der GRÜNEN wurde erwischt bei Hakenkreuzschmierereien. Vorra und Tröglitz muten ähnlich mysteriös an wie der bis heute ungeklärte Anschlag auif sowjet ische Ehrenmal 1989 in Berlin. Der Verdacht drängt sich auf, daß gewisse Kreise solche Taten inszenieren, wenn die Rechten die in sie gesetzten "Erwartungen" nicht erfüllen wollen.
Es fragt sich, was es bringt, sich mit dem medialen Blödsinn überhaupt noch auseinanderzusetzen? Ein Freund kommentiert gekonnt:
Das rot/grüne München outet sich wohl weiter als linksfaschister Rumpelplatz, in einem schwarz-konservativen Biotop, das von einem Ludwig ähnlichen Zampano regiert wird. Noch krasser geht's wohl nicht mehr.
Vor meinem schnellen Abschied von Pineto führt mich am zweiten Tag dort eine anstrengende Radtour in das 12 Kilometer entfernte Atri, welches etwa 500 Meter über dem Meer liegt. Dafür belohnt mich dies zauberhafte kleine Städtchen mit einer Flut von wunderbaren Eindrücken.


Auf dem Weg nach Atri liegt diese noble Pizzeria.


Das Korn ist geschnitten, das Stroh eingerollt.


Ein alte Tränkefür  Mensch und Vieh warnt mittlerweile mit einem Schild: "Kein Trinkwasser".


Die letzten Meter vor der Höhe sind immer die Schwersten. Sie fordern mir eine gefühlte Stunde harter Arbeit ab, mein Fahrrad bis zum Kirchenportal zu schleppen und dort irgendwo anzuschließen.


Jahrhunderte lang bewachen die Löwen über dem Portal den Eingang.


Auch die Wandgemälde zeigen die Technik aus dem frühen Mittelalter.


Nach dem dreistündigen Marsch in die Höhe von Atri ist es schön und erholsam, sich in kühlen Kirchenhallen auszuruhen.







In einer benachbarten Kirche musizieren junge Künstler und beweisen dabei erstaunliche Kunstfertigkeit. Unbestreitbar sind Bau- und Kunstwerke aus Jahrhunderten Kultur im christlichen Raum entstanden, bis heute erhalten, genutzt und geschätzt. Wer von Osteuropa über Spanien nach Portugal reist, findet überall Zeugnisse davon, wie Menschen sich gegen den Einfluß, die Besetzung und Macht von Arabern, Mauren und Osmanen erfolgreich zur Wehr gesetzt haben.

Manche Kirchenwände in Portugal sind mit Kampfszenen gekachelt, welche beispielsweise den Sieg über die maurischen Besatzer verherrlichen. Korrupte Interessen- und Klientel-Politik für Militär- und Konsumgüterindustrie haben die Eliten der Export-GmbH-Deutschland mittlerweile vollkommen abhängig gemacht  - zum einen von einer Wohltaten fordernder Wählerschaft wie Mütter-Rente aus dem Topf der Rentenbeiträge, Aufwendungen für Bildung, Gesundheit, Pflege, dazu kulturelle Interessen hochsubventionierter Theater, Konzerte, Museen, die Standortvorteile in der Konkurrenz um hochdotierte Arbeitsplätze bringen, zum andern aber auch abhängig von Importnationen, die Land und Leute mit Terror, Tyrannei und Folter knechten. Saudi-Arabien als Exporteur von Öl und Mekka-Ideologie ist ein Problem. welches eben wie die schädlichen Klimafolgen fossiler Brennstoffe ideologisch das Leben im sogenannten Christlichen Abendland vergiftend infiltrieren. Wenn die gewählte Regierung bis zum Überdruß tönt "Der Islam gehört zu Deutschland", dann formiert sich Widertand auf den Straßen. Kontroversen kommen zu Krisen.

Pro und Contra der Islamisierung Deutschlands


Dr. Udo Ulfkotte hat nach seinem großen Erfolg über "Gekaufte Journalisten" mit einem Werk nachgelegt:



Zwar wird Ulfkotte so kurz hintereinander kein weiterer Bestseller gelingen. Zum andern hält die mediale Verblödungsindustrie frontal dagegen und propagiert den "Islam als Religion des Friedens." Als ob Religion jemals irgendwo etwas anderer gewesen wäre als ein ideologischer Überbau der Mächtigen, die Ohnmächtigen auszuplündern und in Kriege zu hetzen! Ulfkotte hat sich mittlerweile einen eigenen Verlag, einen eigenen Vertriebsweg seiner Meinung geschaffen. Alpha-Journalisten der Leitmedien hassen diese Konkurrenz wie auch die graswurzelnde Meinungsmacht auf Facebook-, Foren-Einträgen und Blog-Berichten. Ulfkotte bewirbt bei Facebook sein Buch "Mekka-Deutschland":
Wissen Sie,•wie viele Journalisten unserer Leitmedien von islamischen Ländern für positive Berichterstattung über den Islam geschmiert werden?
•dass eine islamische Paralleljustiz, die Scharia, unseren Rechtsstaat gefährdet und deutsche Richter seit Jahren davor warnen?
•dass Vielweiberei in Deutschland zwar offiziell verboten ist, dies aber nicht für Muslime gilt und bis zu vier Frauen eines Muslims Anspruch auf Witwenrente haben?
•dass in den Kantinen der Bundeswehr islamgerecht gekocht wird und die Speisen für Muslime getrennt vom Essen der »Ungläubigen« zubereitet werden?
•dass Anhänger der »Religion des Friedens« pro Stunde durchschnittlich sieben Menschen unter Berufung auf Mohammed töten?
•dass in Berlin-Neukölln im Jugendarrest 70 Prozent der Häftlinge Muslime sind?
•dass der Aufruf zum Dschihad in Deutschland jetzt nicht mehr strafbar ist?
•in wie vielen großen Museen Kunstwerke abgehängt werden, weil sie Muslime möglicherweise beleidigen könnten?
•dass, laut MAD, Islamisten die Bundeswehr als »Ausbildungscamp« nutzen?
•dass SPD und Grüne Mädchen und Jungen den Muslimen zuliebe in den Schulen wieder getrennt unterrichten möchten?
Mekka Deutschland beschreibt zudem ganz konkret, wie deutsche Politiker und Journalisten erpresst und mit Geld geschmiert werden, um die Islamisierung mit einer positiven Berichterstattung weiter voranzutreiben.

 Doch die salafistischen Freitags-Prediger beruhigen ihre Zuhörer mit Worten, die sich in Herz und Hirn brennen.


Die Kopftuch-Fraktion koran-konditionierter Politik-Propaganda hat allen Grund, an vorderster frommer Front zu prozessieren.


Das gefällt nicht allen, sei es aus Neid oder den absehbaren Konsequenzen!


Doch um Menschen abzulenken, ist es am besten sie damit zu konfrontieren, was sie wirklich bewegt: SEX! Wer mit wem und wie!?


Und für wieviel! Es reicht mir - lieber wieder nach Atri und Assisi!

26 Mai 2015

Sapri und Villammare: Himmel vor heimischer Hölle

Meine Lust zum Reisen schwindet mit der zum Schreiben. Zäh ziehen sich die Zeilen über den Bildschirm. Irgendwo kommt ein Gefühl hoch, zu alt für den Stress zu sein. Sollen sich Jüngere darum kümmern, in welcher Welt sie leben! Aus welcher Welt wir Alten gehen, kann uns doch gleichgültig sein! Schweren Stunden folgen schwermütige Sätze. Doch Stimmungen wechseln wie das Wetter, welches mit Sonnen- und Badeglück den Lebensakku voll füllt bis zum Übermut!


Was war das wieder für ein verschwitzter Stress, bis es zu diesem Selfie beim Sonnenuntergang in Praia a Mare kam. 190 Kilometer von Tropea bis zum nächsten Camping Village in Praia a Mare. Der Leser soll sehen, welches gewaltiges Reisetempe seit acht Tagen mich von Sizilien Richtung Heimat treibt.


Drei Nächte Giardini-Naxos, wo mich mittags die Sonne noch bei 30 Grad im Schatten gebraten hat, der Sprung auf das Festland zum Camp Mimosa, wo mir auch nur wieder drei Tage vergönnt waren, verbunden noch mit den Anstrengung, meine Wäsche in die Maschine zu tragen, abzuholen, aufzuhängen und einzuordnen. Wer sich dann noch den Haushalt in meinen sechs mals zwei Metern vorstellt mit Einkaufen, Kochen und allen Mühen, mich als Internet- und Info-Junkie auf dem Laufenden zu halten, der ahnt, was mich plagt. Die Straße vom Camp Mimosa nach Tropea wäre mit 40 Kilometer ja weniger spektakulär, wenn nicht Serpinten von Normalnull auf 600 Meter und zurück dazwischen lägen. Doch dann Tropea! Tropea schlägt eine weiteres Kapitel als Wundermärchen in meinem Reisebuch auf.



Schon meine nächsten Nachbarn im Camp Tropea sind es wert, in meiner Erzählung Platz zu finden. Dieser Rad-Reisende kommt mit Zelttuch aus. Die Bambusstäbe sucht er sich an jedem Platz wieder neu, ein anspruchsloser, gewiefter alter Indianer.


Dies Gefährt hat sich endgültig aus Altersgründen zum "ewig ruhenden Verkehr" bekehrt. Die Räder sind abmontiert. Deichsel und Gestell ruhen auf Blocksteinen. Doch wer bescheidene Ansprüche stellt, findet immer noch Unterschlupf in der Knutschkugel vor Wind und Wetter. Mit dem 220-Volt-Anschluss muss der Bewohner nicht auf den Komfort einer Kochplatte verzichten.


Wenn der Wagen erstmal steht, mit Strom versorgt und gegen Sonne mit Matten isoliert ist, bleibt er stehen. Dann muss mein alter Drahtesel mich 13 Kilometer weiter zum berühmten Capo Vaticano bringen, was allerdings bei bergigen Strecken unter südlicher Sonne mich nicht schlecht schwitzen lässt. Dann steht der Wanderer staunend vor einem Prachtbau mit der Aufschrift: "romano arti grafiche".


In dieser herrlich grünen Umgebung mit Meeresblick fällt den Kreativen dann auch Hübsches ein, wie sie auf ihrer Web-Site zeigen. Doch mein Radweg geht weiter und weiter.


Die Landstraße ist eng, doch wenig befahren. Nur wenig Steigungen zwingen mich zum Schieben. Dazu verdecken Wolken die Sonne, was den Ausflug noch angenehmer macht.


Capo Vaticano entpuppt sich als eine gepflegte Touristenoase mit wohl zauberhaften Stränden, wohl auch einem beeindruckenden Aussichtspunkt. Zu den Stränden wäre ein Abstieg, zum Aussichtspunkt ein Aufstieg nötig. Da mich mein Körper zu einem Schlummerstündchen im Schatten eines alten Olivenbaumes nötigt, bleiben mir beide Attraktionen erspart.


Es erscheint mir ja schon wie eine Manie, an keinem Heiligen- und Kriegerdenkmal ohne Gedenkfoto vorbeizukommen. Auffällig ist, dass der Rückweg meist leichter fällt als der Hinweg. Man sagt ja, dass heimwärts die Pferde schneller ziehen, weil sie Futter und Ruhe wollen. Doch einige Sehenswürdigkeiten will mir Tropea noch zeigen.


Zum einen wäre das der Dom,


von dessen Höhe man herrlich den Hafen und das Land überblickt.


 Zum anderen reizen mich in diesen Städtchen wie auch wieder in Tropea diese hübschen, alten Gassen. Für die Fahrspur sind Platten eingelassen. So hält der Weg eine Ewigkeit.


Dann steht man am besten Platz in Tropea vor einem Palast gleichen Bauwerk mit bestem Meerblick. Die Fenster sind schon seit Jahrzehnten heraus gebrochen, ein Baugerüst rostet vor sich hin und kam auch nicht höher als bis zur ersten Etage. Erstes Grün hat sich in den Fugen verwurzelt. Wie ein verwunschener Schatz zerfällt der Palast am besten Platz in Tropea.


Die Felsfundamente von Tropea stützen mächtige Betongewölbe. In einem Gewölbe feiert das Kind in der Krippe ganzjährig Weihnachten. In anderen Gewölbebogen parken Kleinwagen, soweit sie hinein passen.

Nach stundenlanger Radtour erfreuen mich neue Nachbarn. Eine vierköpfige, junge Familie hat aus Köln einen alten Ford-Hymer-Eriba bis nach Tropea mit dem 65-PS-Diesel gebracht und dabei noch einen kleinen Anhänger gezogen. 


Der alte Ford, Baujahr 1983, hat die begehrte "H"-Nummer der historischen Fahrzeuge. Damit gewinnt der Halter einen ermäßigten Steuersatz und darf durch Umweltzonen fahren. "Ford fahren, fort werfen", trifft nun nicht zu für diesen Hymer. Der Fahrer versichert mir, dass er als Kölner wegen der dortigen Ford-Werke keinen Mercedes fahren würde.


Zum Trost erleichert mir der verhangene Himmel den Abschied von Tropea. Obgleich jetzt das Navi stets "Norden", also Richtung Heimat weist, sind meine Gefühle gemischt. Zum einen zieht mich meine liebe Frau, die mir per Skype von ihrer Arbeit, dem Wetter in München und den Vorkommnissen dort erzählt. Zum andern fasziniert mich die Fremde, in der es mir wohnlich und behaglich wird, wenn es warm genug ist und Internet wie Sat-TV mich mit der Heimat verbinden. Es ist schöner beim Rauschen des Meeres und dem Gesang der Vögel aufzuwachen als daheim in der großen Stadt München. Doch nach drei Nächten in Tropea geht es wieder weiter!
Die meisten Menschen in Tropea verschlafen den Morgenregen. Der Wind rauscht die Wellen in spritzende Höhen. Die ersten nassen Meereszungen schlappen bis kurz vor die Steinmauer, auf der mein rollendes Heim zweieinhalb Meter höher steht. Dass bei dem Brüllen der Wellen überhaupt zu schlafen war, wundert mich. Eine Abfahrt gegen 9.00 Uhr bei Wolken verhangenem Himmel geht durch frische Morgenkühle flott voran. Irgendwo am Wegesrand in einem Städtchen findet sich ein Supermarkt, um frische Vorräte zu bunkern.


Dass dieser kleine Markt in einem unscheinbaren Städtchen am Wegesrand so teure Weine anbietet, erstaunt mich. Wenn mir Gesundheit und Geldbeutel es erlauben, soll so ein nobler Tropfen meinen 70. Geburtstag veredeln - in drei Jahren.



Doch die 190 Kilometer bis zum Ziel Praia a Mare ziehen sich endlos auf der kurvigen Küstenstraße. Kalabrien ist wunderschön, doch viele der durchfahrenen Orte machen einen verlassenen, verarmten Eindruck. Pizzo, Lamzia Terma, Falerna, Nocera Terinese, Armantea, Falconara Albanese - klingende Namen. Meist blickt man auf das Meer. Das lockt grün-blau mit Wellenschaum. Zwischen Straße und Meer zieht sich der Eisenbahnstrang. Manche Ortsdurchfahrten sind so eng, dass in den Kurven Spiegel anzeigen, ob Gegenverkehr aufläuft. Es wird heiß. Mir reicht die Kurverei nach vier Stunden. In einem Dorf zieht es mich ans Meer. Die Straßen werden enger und enger. Der Außenspiegel schiebt die Gartenhecken beiseite. Dann liegt das Meer zum Greifen nah vor mir.

 Davor eine Durchfahrt unter der Eisenbahn. Höhe 1,80 Meter. Umdrehen. Enge Straßen zurück. In die Einbahnstraße kann mein Sechsmeter-Gefährt nicht abbiegen, weil ein PKW in der Kurve parkt. Gegen die Einbahnstraße lässt sich ein Ausweg finden. Ein entgegenkommendes Fahrzeug setzt verständnisvoll zurück. Raus aus dem Dorf. Die nächsten Orte fliegen vorbei, Paola, Montalto Uffugo, Guardia Piemontese, Cetraro, Sangineto, Diamante, Maiera.... irgendwo muss es doch ans Meer gehen. Nächster Versuch, nächste Eisenbahn-Unterfahrt. Höhe 3.00 Meter.

Hinter der Unterführung beginnt der Strand.

Dank meiner SAT-Antenne ist die Kiste mittlerweile jedoch 3,15 Meter hoch. Wieder umdrehen. Weiter. 20 Kilometer bis zum Ziel! Endlich eine Durchfahrt ans Meer, Höhe 3,30 Meter!


Hinter der Unterführung beginnt der Strand doch noch nicht, sondern ein Weg im Sand. Das Meer schillert grün-blau in etwa 150 Meter Entfernung. Der Sand ist unüberwindbar für meinen Dreieinhalb-Tonner. Den Wagen dort einsam stehen zu lassen, erinnert mich an einen Strandspaziergang an einer italienischen Küste mit meiner Tochter vor etwa 30 Jahren. Zurück am Auto war die Scheibe eingeschlagen und der Wagen leer geräumt. Doch zum Essen und Mittagsschlaf passt der Platz prächtig. Danach sind die letzten 20 Kilometer leicht zu schaffen.



WiFi gibt es leider nur an der Rezeption. "Camping Village Praia a Mare" ist eine riesige Anlage. Viele Wohnanhänger stehen noch Winterfest verpackt im hinteren Teil. Etwa fünf, sechs Wohnmobile stehen vereinzelt unter grünen Planen. Zwar bekommt die SAT-Antenne Signale, doch mit den ersten Regentropfen bricht die Verbindung ab. Es sind nur noch 22 Grad im Wagen. Mir ist kalt. Der Körper hat sich auf 24 bis 28 Grad eingestellt. Das kühle Meerbad in den gefährlich hohen Wellen hängt mir noch in den Knochen. Es war ein Gefühl, als zögen mich die Wellen ins Meer hinaus. Meine Frau spricht mir per Skype Mut zu. Das ist auch nötig.


 Published on 1 Jun 2012
Wie würden eigentlich unsere Nachrichtensendungen aussehen, wenn die Salafisten das Sagen hätten, im Gottesstaat Deutschland?
Wie fröhlich ließ sich vor drei Jahren noch über den Salafismus scherzen! Heute ist das ein zunehmend gefährliches Geschäft. Doch wozu sich den Himmel am Meer verderben mit diesen trüben Gedanken?


Allerdings gehört es zu meiner Unterhaltung, mich als Internet- und Info-Junkie mit den einlaufenden Ereignissen auseinander zu setzen. Hier verwöhnt mich mein Pfingstsonntag-Mahl mit in Zwiebeln und Tomaten geschmorten Tofu, Salat und Nudeln. Für mich sind diese Kochkünste, trotz aller guten Ratschläge meiner Frau per Skype, schon eine Herausforderung.


Denn meine Landstreichlerei macht hungrig. Gegen das Meer kämpft der Körper. Die kurvigen, engen Bergstraßen fordern ebenso wie die Stadtdurchfahrten höchste Konzentration. Dazu kommen die Ausflüge mit dem Rad. Das macht Hunger.


Praia a Mare ist ein aufgeblasener Touristenort, der langsam aus dem Winterschlaf erwacht. In der Hochsaison schieben sich hier Scharen von Menschen über die breite Strandpromenade.


Doch jetzt, bald Ende Mai, hat man die weite Wunderwelt fast für sich allein.


Vor Praia a Mare liegt eine bewaldete Insel. Boote setzen über, Höhlen locken Menschen in diese Wasserwelt.


Freunde historischer Fahrzeuge staunen über alte Trecker, welche noch rüstig ihren Dienst verrichten. Es kann, selten zwar, aber dennoch vorkommen, dass ein vierzig, fünzig Jahre alter Fiat-LKW mit langsam drehenden, satten Dieselsound das Straßenbild bereichert. Die tuckernden Ape, welche mit ihrem Zweitakt-Moped-Motoren unverkennbar klingen, ziehen gemächlich über die engen Straßen. Dahinter schlängeln sich dann schon mal längere Autoreihen, die geduldig auf eine Gelegenheit zum Überholen warten. Wahrscheinlicher biegt das Ape-Dreirad aber zuvor in irgendeine Hofeinfahrt ab.


Wen Tempel, Kirchen, Kathedralen, Moscheen weniger reizen, kann seiner medinaiven Neigung an diesem Buddha-Strand frönen. Wenn sich dort die Bikini-Schönen räkeln, lässt sich bestens der Vergänglichkeit des Daseins gedenken.


Das Industriegebiet von Praia a Mare versorgt fromme Pilger auch mit eindrucksvollen Statuen für den Vorgarten. Ein segnender Jesus wäre ja eine denkbare Alternative zu den verbreiteten Gartenzwergen.


Wo sich ein solcher Komplex über das Meer erhebt, da gibt es Geld genug.


Nach zwei Nächten in Praia a Mare geht es schon wieder weiter. Die 40 Kilometer Küstenstraße nach Sapri sind ein unvergessliches Erlebnis. Es ist eng auf dem Weg, die meisten Brücken sind nur einspurig zu befahren. Doch weil es kaum Verkehr gibt, macht mir die Fahrt viel Spass. In einigen Parkbuchten kann man halten, um sich umzusehen.


Von einer Berghöhe kurz vor Sapri grüßt diese Monumental-Statue.


Eine kleine Impression von der großartigen Küstenstraße zwischen Praia a Mare und Sapri.


Mir selbst bringen die Bilder kaum die Gefühle wieder, welche die Fahrt mir machte. Vielleicht regen die Bilder dazu an, die Straße selbst einmal unter die Räder zu nehmen?


Es lohnt sich!




Nach diesen wunderbaren 40 Kilometern von Praia a Mare über Sapri steht der Wagen dann in Villamare. Strand und Camp mit Meerblick gehören mir allein.


Villammare in diesen warmen Maientage der Vorsaison ist eine Oase der Ruhe in landschaftlich bezaubernder Umgebung.


Villammare liegt wie ein Schatzkästchen am Meer. Der Durchgangsverkehr fließt auf einer Umgehungsstraße.






Es geht vom Camp Europa Unita immer mit dem Fahrrad in die wunderbare Umgebung. In Villammare gibt es meinen Eisladen, weiter in Richtung Sapri versorgt mich ein riesiges Einkaufszentrum mit Köstlichkeiten.




Die "CATTEDRALE DI S. MARIA ASSUNTA" liegt im nächsten Bergdorf. Ihre Ursprünge reichen auf das 1069 zurück. In dieser heiligen Halle mit angeschlossenem Gewölbe kann der Besucher vollkommen allein sich seinen Gedanken und Gefühlen überlassen.









Zum Lohn der anstrengenden Radtour ins gebirgige Hinterland versorgt mich der Straßenhändler mit Erdbeeren und Apfelsinen, frisch, preiswert und schmackhaft.

Nach dem köstlichen Mittagsmahl und ausgiebiger Ruhe zieht es mich wieder in das wunderschöne Villammare.






Nach dem Eis bietet der Brunnen am Meer frisches Quellwasser.

Der Eisladen


Der Burgturm von Villammare


Leuchtturm von Sapri

Astronomischer Beobachtungsturm in Sapri

Hinter dem Heiligen spendet der Brunnen "aqua sana", wie mir ein Einheimischer versichert.




Die Dusche am Strand liefert kostenfrei Süßwasser.

Das "Hochhaus" in Villammare ist wohl schon einige Jahrhunderte alt. Damals setzten die Mauer die Rüstung in die Löcher am Mauerwerk ein.



Mit diesen Impressionen aus Villammare und Sapri endet mein himmlischer Ausflug. Was die heimische Hölle betrifft, muss der bislang glückliche Betrachter und Genießer dieser mediterranen Wunderwelt in die Niederungen der Politik tauchen.