28 April 2018

Von Bodrums Badeparadies und Pirinccis Grauen


Immer wieder bezieht sich mein Blog auf Arbeiten des Kleinen Akifs, der mehr zur öffentlichen Debatte beiträgt als Tausende hoch bezahlte Profis, die den Menschen Sand in die Augen streuen. In der Mittagshitze von 30 Grad gilt es kühlen Kopf zu bewahren, sich im Meer abzukühlen und sich um verständliche Sätze mühen.


Für Leser, die lieber Bildchen betrachten, als sich mit mir in Pirinccis Grauen zu stürzen, geht die Fahrt durch die türkische Wunderwelt weiter: 160 Kilometer von Kusadasi nach Bodrum waren in drei Stunden rechtzeitig zum Mittagsgebet geschafft. Nur an einer Bucht kurz vor dem Ziel ließ sich unter einer ausladenden Kiefer Schatten finden für eine kurze Pause.



Ein Apfel und Wasser gaben mir Kraft, wenige Kilometer weiter vor diesem Plastik-Bombastik-Paramount-Resort zu halten und das Eingangsportal staunend zu fotografieren.




Bodrum war  mir von meiner ersten Indienfahrt als liebenswertes kleines Städtchen mit einer Burg in Erinnerung. Mittlerweile sind die grünen Hügel mit weißen Bungalows gepflastert. In kleinen Stadtstraßen reihen sich Touristenshops wie Perlen einer Kette aneinander.



Das verwilderte Camp bereitet sich auf die Saison vor. Zum Glück weist mich der Manager nicht ab, weil er auf 30 TL nicht verzichten will. Später kommt noch ein Paar in VW-Bus aus Istanbul. Gegen die Höllensonne auf der Frontscheibe hilft eine dick gepolsterte marokkanische Matte.



Kundige Hände kitzeln aus diesem Stromkasten 220 Volt heraus. So kann zumindest die SAT-Antenne mich mit Nachrichten, Musik und Filmen versorgen und unterhalten. WiFi fehlt am Platz, doch verschiedene Lokale werben damit.



Der Sanitärbereich ist gewöhnungsbedürftig. Doch Wasser fließt. Ein Hahn lässt sich nicht schließen. Er tropf nicht nur, er lässt in dünnem Strahl Wasser laufen.


Die Gasflaschen für diese Kocher stehen außerhalb der Küchenwand offen im Freien.


Das Meer ist keine 100 Meter vom Auto entfernt. Betonburgen, Feriensiedlungen, Strandliegen und mehr rund um das Mittelmeer sollen in den Sommermonaten bis zu 300 Millionnen Menschen aufnehmen und versorgen. Das Mittelmeer als Binnenmeer braucht etwa 100 Jahre um sein Wasser auszutauschen. Kippt die Meeresbrühe durch Kloake, Öl, Plastik und mehr davon um, bleibt vom Meer nicht mehr als ein Schwimmbad. Egal - nach der Fahrt muss Wasser meinen Körper kühlen. Genug Fische zappeln mir um die Füße. Nach dem Baden kommt immer etwas Sand in den Wagen.




Zusätzlich zu drei Dachluken, offenen Fenstern, offener Seitentür  bläst auch durch die geöffnete Heckklappe eine sanfte Brise, wenn sie denn weht. So halten sich Außen- und Innentemperatur mit jeweil 30 Grad Celsius die Waage. Da man das Auto abschließt, wenn man zum Strand oder in die Stadt geht, heizt sich der Wagen noch weiter auf. Damit der Leser nicht denkt, eine Camperreise sei pure Erholung, das reine Vergnügen, darf die Strapazen der Reise nichts schön schreiben. Von anfänglichen Nachtfrösten bis zu diesen Temperaturen vergingen bald acht Wochen und 3000 Kilometer.



Salat, Tomaten, Schlangengurken, Oliven, Brot und Käse und viel, viel Wasser sind derzeit meine Hauptnahrungsmittel. Nach der halben Hitzeohnmacht zwischen 12.00 Uhr mittags und drei Uhr nachmittags zeigt mir mein erster Bummel durch den Badevorort die prächtigen Clubs und Vergnügungslokale, ganz nach meinem Reisemotto: "Rentners Rummelplatz Reisen".



Ddie Vorbereitungen für die Saison laufen auf Hochtouren. Bald fällt die zahlungskräftige und -willige Kundschaft in aufgemotzten BMW und Daimlern ein, die Damen stöckeln duftend in glitzernden Fummeln durch die nächtliche Szene, aus unzähligen Discoboxen dröhnt eine kakaphonische Klangkultur durch den Nachthimmel. Wummernde Bässe lassen Staubfontänen im Marschtakt wippen.



Mich packt Jagdfieber nimmermehr. Im WiFi-Lokal wird es bei dem Geräuschpegel schwer, sich mit meiner Frau daheim zu unterhalten.



Der Korbstuhl verdeckt die Wasserpfeife, die auf dem Boden steht. Der saugende Bursche verzieht schmerzlich das Gesicht, als er sich die volle Ladung in die Lunge pfeift.



Dass sich das Camp Zeta in diesem Vergnügungsviertel noch hält, ist verwunderlich. Doch das Volk strömt erst im unerträglich heißen Sommer ein.



Derzeit ist das Sanitär- und Küchengebäude noch von Gerümpel umrahmt. Arbeiter klatschen Verputz an die Wände. Immerhin kommt Wasser aus den Hähnen. Es ist allemal besser hier, als auf einem verlassenen Parkplatz ohne Wasser, Meer und Sanitäranlagen zu braten. Der Leser merkt, dass es sich der Chronist nicht einfach macht auf seiner Reise. So soll auch der Leser seine Kraft zusammen nehmen und mit mir in Pirinccis Grauen eintrauchen.


Pirinccis Grauen ist auch meins.





Mein letzter Blog berichtete über das Mutterkreuz, welches herzustellen oder zu tragen mittlerweile als verfassungsfeindliche Propaganda geahndet wird. Ebenso strafbewehrt, weil es gebärfreudige Clankreise diffamiert, gilt die in gleiche Richtung zielende Diffamierung Geburten-Jihad. Sinn, Ziel und furchtbar fruchtbare Fakten bei Mutterkreuz wie Geburten-Jihad ist es, die Anzahl der Köpfe zu steigern. Je mehr Köpfe, je mehr Macht.

Wiki schreibt nicht, welche Staatsknete außer dem Mutterkreuz einer vielköpfigen Familie zustand, um ihre Brut über die Runden zu bringen. Bekannt ist, was heute vielköpfige Familien an Steuergeld kriegen. Mehrere Bräute, wobei der Islam bis zu vier ihrem Herrn und Meister ehelich anvertraut, werden von Buntschlands Behörden zwar nicht als Bräute, aber als "Bedarfsgemeinschaft" anerkannt und ebenso versorgt wie Ehefrauen. Der Fromme vögelt im Schweiße seines Angesichts nicht zum Spaß sondern zur Befruchtung seiner Weiber, um mit der wachsenden Zahl von Köpfen Wohlstand, Einfluß und Macht seines Familien-Clans zu mehren. Den Wohlstand der fickfleißigen Clans versorgt der Steuerzahler.



Im türkischen Mittelmeer-Paradies Bodrum prallen mehrere Welten aufeinander, wie mir die letzte Nacht drastisch klar machte. Eine westlich orientierte, reiche Welt feiert die liebe lange Nacht unter ausladenden, orientalischen Kristallleuchtern über der Tanzfläche bei hämmerndem Disco-Sound. So heizen Paare ihr Feuer an, um sich von ihrer hochgejazzten Spannung sexuell zu entladen und zu erleichtern. Sie tauschen Körperflüssigkeiten gleichsam wie auf einer spirituellen Schiffsschaukel mit Sinn und Ziel aus. So soll "Sex zum Superbewußtsein" oder "Vögeln zur Erleuchtung" helfen - viel Glück! Macht ja Sinn bei einer unter der Überbevölkerung kaum mehr  in ihren Bedürfnissen zu befriedigenden Bevölkerung.

Der treibenden Triebkraft, sich sexuell zu entspannen, lässt Ladungen triebgestauter Testosteronis im Bumsbomber nach Bangkok einfallen, Testosteronis pressen sich in schlabbrige Schlauchboote, um über das Meer ins Gelobte Land der billigen Bräute und des bedingungslosen Grundeinkommens zu schaukeln. Leichtere Arbeit wäre ab einem Einstiegsgehalt von 10.000 Euro pro Monat annehmbar, um zeitnah Schlepper, Haus, Frau, Garage und Auto zu finanzieren.

So leicht gibt es kein gutes Geld. Schon gar nicht nicht für die, welche mit eigener Anstrengung für ihre Existenz selbst aufkommen und sorgen wollen dazu für gemeinsamen Nachwuchs, den seit Anbeginn aller Zeiten und wohl auch weiterhin Frauen gebären. Die einen arbeiten im Schweiße ihres Angesichts, um Familie und Steuern zu bezahlen, andere vögeln im Schweiß ihres Angesichts, um mehr Kinder und mehr Stütze von Steuer zu kriegen.



Das ist ein schlechtes Geschäft für hart arbeitende Steuerzahler und Leistungsträger. Viele verzichten deshalb lieber auf Nachwuchs, den sie zudem mit viel Geld ebenso qualifizieren würden, wie sie selbst es geschafft haben, oder reduzieren die Reproduktion auf das, was sie finanziell verkraften. Für Leistungsträger, die Steuern zahlen, sind Kinder ein Verlustgeschäft, prekäre Proleten profitieren von ihrer zahlreichen Brut, die sie zum Bier und Zigaretten holen zum Kiosk schicken, während sich der saufende Alte per Porno scharf macht auf seine längst erschöpfte und verbrauchte Alte. Doch auch alleinstehende Mütter mit drei und mehr Kindern von vielen verschiedenen Fickern profitieren vom fürsorglichen Vater Staat.

Experten von soziologischen Lehrstühlen mit Statistik-, Mathematik- und Informatikabteilung  sollten erarbeiten, veröffentlichen und politisch vertreten, was Pirincci aus Liebe und Sorge für sich, Land und Leute auf Spendenbasis verbreitet. Pirincci zeigt als freier Schriftsteller wie ein professoralen Expertise Fakten und Folgen.

Die Mehrheit von Geschwätzwissenschaftler im akademischen Überbau unterstützen wie die einst mit Zollstock und Schiebelehre vermessenden Rasseforscher die herrschende Meinung, die Meinung der Herrschenden. Und die will Buntschland mit billigen Arbeitskräften und Konsumenten fluten, koste es, was wolle. Sie wollen nicht nur, sie tun es auch.

Als Manager von Luxuskarossen faselten, dass aus dem Auspuff ihrer tonnenschweren Rohstoffvernichtungsmaschinen weniger Schadstoffe kämen als aus einer Shisha, haben sie kurzfristig ihre Profite gesteigert. Plötzlich holt die Ehrenwerte Gesellschaft der Schock von Milliarden schweren Strafzahlungen auf den Boden der Tatsachen zurück. Ebenso lassen es Geschwätzwissenschaftler, Presstituierte und Kanaillen aus Kultur und Klerus soweit kommen, bis sie der Schock vandalierender Banausen auf den Boden der Tatsachen knallt. Neujahrs-Randale auf der Kölner Domplatte, messermetzelnde Machos, Babykopf schneidende Monstermörder, Frauen am Abschleppseil schleifende Motormörder, Massenselbstmörder mit automatischen Kriegswaffen, mit Schwerlastwagen in Passanten rasende "Gotteskrieger", solche "Helden" fühlen sich berufen, den im Gleichgewicht gehaltenen Frieden und Wohlstand einer behaglichen Grinsegesellschaft zu zerreißen und zu zeigen, dass die Front längst quer durch das Land verläuft, weil die Feinde vor den Grenzen niemand aufhalten wollte und konnte, nicht einmal erkannte!

Als Manager der Banken Hauskredite an den prekären Pöbel verschleuderten, die diese Kundschaft nie bedienen konnte, da bündelten die Geldherren der Welt die Schrottpapiere in undurchsichtige Pakete und verhökerten den Schrott an gutgläubige Idioten, die auch von der Zinsblase profitieren wollten. Wieder enttäuschte der Schock der kaputten Lehmann-Bank die Erwartungen der Anlieger. Der Crash verwandelte ihre Kohle in Asche.

Sätze, Pirinccis professoral aufbereitetes Grauen, Sarrazin, Abdel-Samad, Müllers Nachdenkseiten, zahllose andere halten nichts an, nichts auf: BUNTSCHLAND HAT FERTIG!  Tragische Schocks gab es zur Genüge, weitere folgen zwangsläufig, bis das Kartenhaus aus Lügen zusammenfällt und alles in Scherben liegt.


Zurück nach Bodrum


Es scheint nur ein Katzensprung vom Vorort Gümbel zur Burg in Bodrum, wenn nicht ein typischer 100-Meter-Hügel dazwischen läge, auf dem früher Windmühlen wenige Einwohner mit Mehl versorgten.



Da durch meinen Halbschlaf bis in die Puppen Disco-Sound dröhnte, da mich der Muezzin zum Morgengebet endgültig aus den Federn holte, hält mich nichts mehr am schönen Strand vor der Autotür. Bodrum soll sich mir zeigen, wie es in meiner Erinnerung von meiner ersten Indienreise als erholsames, verschlafenes Fischerdorf 1976 war. Das waren Zeiten vor mehr als 40 Jahren!


Ein Leser wünscht sich mehr Bilder von Autos als von Bauwerken. Ihm ist der US-Willy gewidmet, den die US-Marines 1944 wohl irgendwo angelandet haben.


Hier hat sich der Chronist über eine Steigung von 10 Prozent auf den Hügelzug mit den Windmühlen ohne Flügel hochgearbeitet, vor dem Frühstück noch. Denn der Morgen ließ sich mit einer vergleichbar verträglichen Temperatur von 19 Grad Celsius an, ein halbes Grad kälter im Wind durchwehten Wagen als draußen vor der Tür. Das gab es bislang auf meinen Reisen noch nie.

Es muss kurz nach sieben Uhr in der Früh sein, als die Morgensonne meinen langen Schatten in Richtung der Badebucht Gümbel wirft. Meinem Typ wäre der kalte Baggersee in meiner Münchener Nachbarschaft bekömmlicher als diese Höllenhitze mit dem kaum kühlenden Meer!

Vom Windmühlenhügel schnurrt ein prächtig aufgemotzter Kastenwagen. Armdicke Chromstangen unter der Einstiegstür und hinter der hinteren Stoßstange stabilisieren das Gefährt im manchmal rüpeligen Verkehr. Mächtige Stoßstangen verleihen Respekt, sonst wenig.

Hinter dem militärisch gesicherten Portal reihen sich bilderbuchartig schmucke Bungalows aneinander. Die zwei Meter hohen Wände sichern zusätzlich Natodraht mit rasiermesserscharfen Stachelspitzen.

Das Bodrum von vor mehr als 40 Jahren steht nicht mehr. Das Häusermeer ist so nicht in meiner Erinnerung gespeichert. Alles scheint neu.

Die Hafenpracht solcher Zweimaster ist bald zuviel auf meinen nüchternen Magen nach der Tour über Berg und Tal. Es wird Zeit, endlich ein geöffnetes Cafe zu finden, mich zu stärken.

Unglaublich teure Zweimaster aus glänzendem Holz liegen in unvorstellbarer Zahl und Pracht im Hafen.

Ist das die Wirklichkeit in Bodrum oder ein Plastiktraum aus Disneyland?

Da steht immer noch die alte Burg, die in meiner Erinnerung das Zentrum eines kleinen beschaulichen Fischerdorfes war.

Nach meinem Frühstück im ersten, geöffneten Cafe mit bärtigen Seeleuten und einem Skipper mit auf den Waden tätowierten Schwalben, goldener Kette und einem martialischen Fingerring, führt mich meine Wanderung rund um das Hafenbecken. Wie in Österreich jeder nur halbwegs zum Skifahren geeigneter Berg mit Liften zugepflastert ist, bietet anscheinend jeder Hafen hier Touren zu den Inseln oder als Rundfahrt an.


Etwas aus alten Zeiten scheint in Bodrum stehen geblieben zu sein. Doch das Sonnenlicht blendet meine Sicht auf das ehrwürdige Minarett.

Der Basar erwacht langsam zum Leben. Die Lieferwagen quetschen sich bis auf Millimeter an anderen Fahrzeugen, Markisen, Kisten und Kästen vorbei. Mir gelingt es sogar, Beute im Basar zu machen, nachdem mich der Duft zu einem Bäcker führte: Ein Brot! Außer Wasser, Brot und ein ruhiges Teestübchen lockt mich wenig bis nichts im Basar.

Wunderbar: Ein Stück meiner alter Erinnerungen an Bodrum ist sogar noch stehen geblieben!



Da liegt sie nun die alte Burg! Doch was ist mit ihr geschehen? Kräne arbeiten daran, aus dem alten Gemäuer eine Disney-Park-Attraktion daraus zu machen. Eine Außenmauer scheint wieder errichtet zu sein, als müssten die Verteidiger Schlauchpiraten gepackt voller Südsaharianer von der afrikanischer Küste kommend abwehren.


Nachdem noch ein weiteres altes Gemäuer meine Erinnerungen an das alte Bodrum nicht enttäuscht, geht es mit dem Radel am geschützten, militärischen Sicherheitsbereich zurück auf den Windmühlen und bei 10 Prozent Gefälle mit quietschenden Bremsen heim in meine Plastikstube und erst mal ins kühlende Nass. Ein Eissalat mit Tomaten und dem Rest eines griechischen Reisgerichts von gestern abend stärkt mich wieder, nachdem mich ein längerer Schlaf erfrischt hat. Zu meiner großen Freude gibt mir die türkische Nachbarin, deren Mann auch seine Zeit am Computer verbringt, das Passwort für ihre telefonische WiFi-Verbindung, um meinen Blog zu schreiben und die weitere Reise zu planen.


Wie in Marokko 2012 sehnt sich mein Körper nach einem erfrischenden, kühlen Regen. Immerhin geizen junge Damen hier nicht damit, ihre Reize zu zeigen, welche ihre Schwestern in Marokko meist unter langen Gewändern versteckten.



Allerdings darf man wohl ein mondänes Seebad wie Bodrum, in welchem ausdauernd von Disco-Sound erschallt, nicht vergleichen mit einem anatolischen Dorf, aus welchem Pirinccis Eltern uns ihren Kleinen Akif als größten, lebenden Dichter nach Buntschland brachten.


Vermutlich ist unser lieber Kleiner Akif von dem Kulturschock immer noch traumatisiert, darf wohl als für die Türken ausgemachter Volksfeind nie mehr zurück in seine Heiße Heimat, und schreibt mit aller Kraft und Macht daran, dass Buntschland so bleibt, wie er es vor 30, 40 Jahren kennen gelernt hat und nicht so wird, wie das Land schmerzhafter Kindheitserinnerungen, wo nur die Kinder der absoluten Ober- und Herrscherkaste ein Kinderfahrrad bekamen. Das kaufte ihm sein lieber Papa schon nach einem Monat in Buntschland von seinem ersten Lohn. Hier diesel ein Wolfsburger Kastenwagen vergleichbar meinem an der Nobel-Disko "BE 1" vorbei. Auch mein Diesel scheint schon mit den Hufen zu scharen, um mich in kälteren und weniger staubigen Gefilden wieder frösteln zu lassen.



Menschen, die mehr mit dem Lenkrad als wie ein fingerflinker Fuzzi mit der Tastatur verwachsen sind, reiten solche Strecke auf der linken Backe ab. Mir erscheinen schon vier Stunden Fahrt und 276 Kilometer nach Pamukkale als kaum zu bewältigendes Pensum, zudem wenn mir die Disco-Nacht den Schlaf raubt und mich der Muezzin beim Morgengrauen mit seinem Gebetsaufruf aus den Federn holt.

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Wer mich auf weiteren schönen oder auch staubigen Strecken begleiten will, wer Freude ebenso wie Grauen verträgt, erhält neueste Links per E-Mail in der Newsgroup. Du meldest Dich einfach mit der Mail

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26 April 2018

Bergama, Kusadasi, Ephesos - in Gottes Staat ist Freude Pflicht

Manche Blog-Besucher betrachten nur Bilder. Das reicht auch. Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken, zu kurz, um schlechte Botschaften zu hören. Viele ziehen listige Lügen traurigen Tatsachen vor.  Hierarchie hält Gott, Führer und Vaterland hoch! Ein Gott gefälliger geführter Staat verpflichtet zur Freude. Grinsegesichter machen gute Miene zum bösen Spiel, in dem siegreiche Sektenvertreter Gottes Ungläubige verteufeln.

 Schlecht gelaunte Deutsche sind unangenehm bis gefährlich. Das muss man im Blick behalten.
Ferda Ataman bei SPON



Das erste Bild bedient die Sekte der Sonnenanbeter mit dem Untergang ihres Sonnengottes in Kusadasi. Nach zwei Tagesreisen vom Camp Altin über Bergama belohnt mich Kusadasi mit einem brauchbaren Platz inmitten der Stadt.



Weiter huldigt der Bericht der Sekte der Naturgötter, Himmel, Erde, Wasser und Feue im Rückblick auf das ruhige Rentnerparadies Camp Altin. Verlieren wir uns in Reiseprospekt-Romantik. Lassen wir uns nicht durch Nachrichten aus Deutschland und der Welt in unserer Hochstimmung stören.


Menschen kämpfen für Gesundheit, Geld und Geist. Alle Güter sind begrenzt. Die Natur schenkt verschwenderisch, Menschen müssen meistens sparen. So senkt im Beispiel der Gastank auf der Ladefläche die Betriebskosten für das Gefährt. Die Seitenteile der ruinierten Heckfront hält ein Seil zusammen. Das reicht, um gebrauchte Waschmaschinen zu transportieren.


Fischer ziehen mit Booten aus dem Meer, was dies hergibt. Am Strand gibt es für unsere Devisen preiswerte Buden, um Calamares, Sardinen, Fritten und Fleischgerichte zu genießen. Eisbuden runden das Angebot ab.


Kunst ehrt Arbeit. Die Frau trägt den fetten Fisch in der Rechten, auf dem Kopf den Korb mit Meeresbeute. Der Mann sortiert seine Netze für den nächsten Fang.


Es herrscht eine friedliche Stimmung, die wie unwirklich wirkt. Es mag an der Sonne liegen, es mag am türkischen Nationalfeiertag des Kindes liegen, es mag an meiner Urlaubsstimmung, meinen Rentnerjahren liegen, es entspannt mich, hier zu verweilen. Hunde dösen in der Sonne, Katzen schleichen umher, Vögel zwitschern, Blumen blühen, Wellen rauschen.



Fromme Gebete der koranischen Kultur bestimmen den Tageslauf. Die Übung diszipliniert diese Sektierer. Sie gewinnen den Fremden durch geschäftstüchtige Freundlichkeit.  Solange kein Imman gegen Ungläubige oder Glaubensabtrünninge eine Fatwa verhängt oder zum "heiligen Krieg" aufruft, fühlen sich Ungläubige sicher und gut aufgehoben.




Meine Campingküche muss mich nicht aufhalten. Meine Rente reicht, um mich für vier Euro mit gebratenem Gemüse, Brot, Jogurth, Salat und Wasser im Lokal am Meer zu sättigen..




In der Rosengirlande summen die Bienen. Kaum ein Auto stört die Ruhe, selten wässert jemand seinen Vorgarten.


Ein Betonburgenbau am Straßenrand steht unvollendet. Es sieht nicht so aus, als würde daran derzeit gearbeitet.


Im seichten Meerwasser tummeln sich kleine Fische. Ein Krebstier schreitet seitwärts am Grund. Man steht und staunt. Ein kleines Mädchen mit gelben Schleifen im Haar zieht ihren jungen Hund an einer Kette. Der schnüffelt und schnappt sich Zeitungspapier im Wasser. Der Papa sitzt auf den Ufersteinen und schaut dem Treiben zu.


In einem ähnlichen Transit kam vor bald 30 meine Frau einst zu mir. Ihr Transit war damals schon alt. Hier tourt so ein Teil noch herum, doch hier wie dort sind die meisten in der Schrottpresse gelandet.


Der feine Herr schreitet in seinem glänzenden Feiertagsgewand geschwinden Schrittes an der Fischbratbude vorbei, die fangfrische Meeresbeute hungrigen Gästen vorsetzt.


Wertvollere Yachten haben den Winter an Land verbracht und warten auf ihren Einsatz.


Man trinkt seinen Tee aus kleinen Gläschen, mit zwei Stück Zucker gesüßt, genießt Sonne, Sand, Meer und Gesellschaft.


Ein gut gebratener Fisch krönt meinen geruhsamen Sonntagsausflug am Meer. Das Mahl für fünf Euro mit viel geröstetem Brot und 1,5 Liter Wasser belastet meine Reisekasse nicht über Gebühr. Mein WoMo eignet sich schlecht zur Fischbratstube, abgesehen davon, dass die Kochkunst mir fremd ist.



Ein Rosenstrauch schmückt die Polizeistation. Ein uniformierter Beamte neigt sich hinter den Scheiben zum Gebet. Die Blödelbrüder der Spaßpartei überlesen das Nächste, es wird politisch, also unangenehm.


"Schlecht gelaunte Deutsche sind unangenehm bis gefährlich."


Die Autorin von SPONs Gnaden, Ferda Ataman, trifft den Kern der Sache. Ebenso herzergreifende predigt Pierre Vogel nach seiner beseligenden Pilgerfahrt nach Mekka daheim:

"Man kommt gerade aus Mekka und Medina, Alhamdulillah, man ist so gut drauf. Und dann kommt man in Deutschland an und hat es mit so Antikopftuch-Furien zu tun."
Diese Sekte beansprucht ihren "Einzigen Gott" mit passendem Propheten: Schlechte Nachrichten  stören idyllische Stunden - daheim wie am Meer. Nachrichten sind schlecht, die Erwartungen enttäuschen. Kleine Buben, die in der Moschee mit Holzgewehren in soldatesker Formation sich zum "Einsatz" rüsten, enttäuschen die Erwartung der Meisten an eine Religion des Friedens. Man mache sich ein Bild vom professoralen, türkisch stämmigen Islampädagogen Ednan Aslan. Er meint:
Wir haben in islamischen Ländern sehr viele Kinder, die auch physisch Kriege führen, die sehr stolz sind, dass sie für den Islam sterben! Märtyrer zu sein ist die höchste Stellung für einen Muslim im Leben. Aus ihrem Verständnis heraus schaden sie damit den Kindern nicht, sondern sie vermitteln ihnen die höchste Auszeichnung. Den Tod als höchstes Gut. Das ist nichts anderes als staatlich geförderter Krieg.

Wenn Mütter drei, vier, fünf oder mehr Knaben gebären, können nicht alle Jungen die Positionen, Jobs, Geschäfte oder die Landwirtschaft der Alten übernehmen. Im Kampf gegen Ungläubige zu sterben verspricht paradiesische Freuden. Wenn Zahlungen die traurigen Eltern über den Opfertod ihres Kindes trösten, rechnet sich ihre Erziehung zum Märtyrer. Verwestlichte Türken wie Prof. Ednan Aslan machen Karriere, vom Glauben abgefallen Islamkritiker wie Hamed Abdel-Samad verkaufen wie der vollkommen gottlose türkischstämmige Schriftsteller Pirincci ihre Bücher. 



Abdel-Samad braucht in Buntschland Polizeischutz. Büchereien, Verlage und Geschäfte nehmen die Bücher von Pirincci aus ihrem Programm. Die promovierte Islam-Wissenschaftlerin Christine Schirrmacher berät den Bundestag und stellt laut Tichys Einblick fest:
„Aber die prinzipielle Berechtigung zur Züchtigung für Ehemänner, zur Hinrichtung des Apostaten und zu Körperstrafen für Unzüchtige, Ehebrecher, Diebe, Straßen- und Raubmörder oder Aufrührer wird von der etablierten Theologie bis heute nicht bestritten. Diese an theologischen Fakultäten und Moscheen etablierte Mainstream-Theologie ignoriert im besten Fall alle bisherigen Ansätze von progressiver Theologie, im schlechteren Fall verurteilt und verfolgt sie Andersdenkende und Freiheitsbefürworter. Dort, wo diese Theologie nach Deutschland importiert wird, entstehen zwangsläufig Konflikte mit Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit.“

Na und? Wollen das Blödelbrüder Lustig in der Spaßfraktion wissen? Spaßvögelnde Sektierer lesen solche Sätze nicht. Würden sie sie verstehen? Eine weit größere Mehrheit kennt hingegen die beredte Kopftuchtante Khola Maryam Hübsch, die immer wieder in Talksshows mit gewinnendem Grinsegesicht für ihre Sekte missioniert.


© Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Khola Maryam Hübsch in der WDR-Sendung "Maischberger" am 14.6.2017

Die Sekte Deutschland AG hat fertig! Ein übel gelaunter Widerstand gegen unsere schöne, rund erneuerte Welt stößt Menschen ab. Menschen wollen Spaß, zumindest ihre Ruhe. 

Wer will sich daran erinnern, dass A.H. per Dekret 1938 das "Mutterkreuz" einführte. Eine "erbgesunde, anständige und sittlich einwandfreei“  Mutter belohnte die dritte Stufe für vier, fünf Kinder, die erste Klasse zeichnete sie ab acht und mehr Würfen aus. Buntschland stellt heute Tragen wie Herstellen dieses Blechs als "verfassungsfeindliches Propagandamittel" unter Strafe, ebenso strafwürdig ist die Diffamierung "Geburten-Dschihad" für gebärfreudige Kreise.

Vorpubertäre Knaben vergnügten sich vor 60 Jahren noch mit einem Verslein wie "Mädchen mach die Beine breit, Deutschland braucht Soldaten." Es gibt Sekten und Staaten, die expandieren und blühen auf, andere verblühen, verschwinden. Die Sekte Deutschland AG hat fertig.

Vorfälle wie in der Wiener Sekte der ATIB-Moschee sind hier in dieser friedlichen Meeresidylle, wo mir als Touristen selten eine abweisende Stimmung auffiel, kaum vorstellbar. Die Spaßfraktion besoffener Brüder Lustig wollen daheim nichts davon wissen. Wenn Imane den verdorbenen Westen als Feindesland betrachten, müssen sie dann nicht den Nachwuchs ideologisch schulen und körperlich ertüchtigen? Der Islamexperte Ahmad Mansour bei Anne Will empört sich über die gescheierte Integrationspolitik:


„In Integrationskursen wird über Mülltrennung geredet, aber nicht über Israel oder die Rolle der Frau“.

Der Zug ist abgefahren. Mansour, Abdel-Samad, Prinicci, Stürzenberger oder sonstige ändern wenig daran bis garnichts. Der Mehrheit der Blödchen in Bundschland gefällt's, wie es ist.

Siegreiche Sektierer und Machthaber bewahren ihr Volk vor Feindpropaganda, welche wie Wiki oder die Webseiten von Stürzenberger das gesunde Volksempfinden verletzen und verderben.




Was die Gegebenheiten im türkischen Urlaubsparadies angeht, hält man sich am besten an die Empfehlung einer marokkanischen Frauenzeitung zum Weltfrauentag 2012.



Pirincci vergisst, dass sich sittenstrengen und glaubenstreue Brüder, die ihre Schwester und Mütter vor westlicher Verlotterung schützen, in Buntschland nicht heimisch fühlen. Einige Deutsche ziehen sich den Schuh anders an und begegnen der Sekte von Kopftuchschönen und ihren bärtigen Begleitern mit bösen Blick. Pirincci zitiert die SPON-Autorin Ataman und kommentiert sie danach:


Kann oder will Pirincci nicht verstehen? Koranisch Konditionierte ziehen ihre sakrale Sekte eben siegreichen Sektierer materieller Gewinngemeinschaften vor. Genug von dem leidigen Thema, dass der Sekte der Blödelbrüder den Spaß verdirbt. Möge sie bunte Bildchen aufheitern!

Bergama

Das ruhige Rentnerparadies Camp Altin zu verlassen, fällt mir schwer. Keine 80 Kilometer bis Bergama auf guter Autobahn durch grüne Hügellandschaften, übersät mit Olivenhainen und gelegentlichen Ausblicken auf das Meer sind schnell geschafft. Leider liegt das Camp in Bergama an einer lauten Straße, gegen die das Vogelgezwitscher auf der Baum bestandenen Wiese nicht ankommt.


Da zudem der Wagen schon mittags trotz geöffneter Fenster und Dachluken sich auf 30 Grad aufheizt, geht es mit dem Drahtesel über den holprigen Bürgersteig in die Innenstadt.


Auf Hauswänden, im Kindergarten, an Gebäuden, Tankstellen und Hinterhöfwerkstätten - allgegenwärtig bekennen sich Türken stolz zu ihrer Flagge und Nation.


Zum Glück lädt mich am Weg das Museum ein, in angenehmer Kühle zu verweilen.


Klimaanlagen kühlen Besuchen und Exponate. Am Ende aller Reisen R.I.P. rest in peace - Deckel drauf.


Aus der Nymphe sprudelt kein Wasser mehr. Heute wäre diese Installation politisch nicht korrekt und müsste eiligst aus dem öffentlichen Raum verbannt werden..


Auch die Diffamierung eines zerstörerischen Weibes als Medusa mit Schlangen um ihr Haupt statt Haaren würde heute kaum durchgehen.


Im Vorgarten des Museum verwittern alte Grabsteine. Dies ist das Grab von Ebu'l Fettahs Tochter Hafza aus dem Jahr 1757. Diese wie andere Grabsteine tragen arabische Inschriften. Osama Bin Laden hat die Umstellung von arabischer auf lateinische Schrift zu Zeiten Atatürks als größten Verrat an der arabischen Einigkeit verdammt.



Ein Speichenrad dieser Art wäre doch noch eine Idee für den KFZ-Zubehörhandel.


Atatürk, Vater der modernen Türkei. Im Museum beschreibt eine Tafel, dass er bei seinem Besuch in Bergama nicht über die ausgelegten Teppiche ging, die er in ihrer Pracht und Schönheit an Wänden musealer Gebäude sehen wollte.


Drei Kostbarkeiten: Die Moschee, die Statue des Gelehrten und der Chevrolet Impala, geschmückt mit der Nationalflagge.


Der Weg durch die Altstadt entführt mich in orientalisch asiatische Gefilde.


Die Burg über der Stadt ist trotzt anstrengedem Marsch für mich nicht mehr zu erreichen. Der Trieb, alte Steine und junge Mädchen zu bewundern, lässt nach.


Bergama hält mich trotz seiner unvergleichen Geschichte und wunderbarer Altstadt, seinen eindrucksvollen Bauwerke keinen weiteren Tag.



Das Tele zoomt zum Abschied die alten Mauern näher heran, dann geht es wieder über Treppen und winzige Altstadtgassen zurück zu meinem Drahtesel.


Wer in gehobener Wohnkultur vor seinem Quadratmeter großen Flachbildschirm sich geifernd und gierig an Shows wie Germanys next top model oder der Fußballerei verlustieren will, sollte solche Sessel für seine gute Stube aufpolstern lassen.


Dies Altstadtquartier scheint sich in Jahrhunderten kaum verändert zu haben.


Katzen schleichen über die Steine. Der einsame Tourist lässt den Einheimischen respektvoll vorbei.



Die Rote Halle errichtete der römische Kaiser Hadrian. Wiki:

Die Rote Halle (türkisch Kızıl Avlu), auch Rote Basilika, Serapistempel oder Tempel der ägyptischen Götter genannt, ist die Ruine eines 60 × 26 Meter großen Backsteingebäudes von über 20 Meter Höhe am Fuß des Akropolishügels von Pergamon, die von zwei Türmen flankiert wird und der ein Hof vorgelagert ist. Sie liegt in der heutigen Stadt Bergama in der türkischen Provinz İzmir, die auf dem Gebiet der antiken Unterstadt von Pergamon liegt. Das Gelände des dazugehörigen Komplexes hat etwa die Maße von 100 × 265 Meter und zählt damit zu den größten römischen Anlagen in Kleinasien.

Von der roten Halle geht es weiter in den orientalischen Basar.



Die quietschbunten Mädchenkleidchen schmücken lebenslustige Geschöpfe.


Es gäbe noch viel zu erforschen in Bergama, doch der Platz ist mir zu laut und heiß.


Der Besitzer des Camps hat schon seinen Obulus eingetrieben, mit 12 Euro doppelt so teuer wie am Camp Altin zuvor. Die 200 Kilometer nach Kusadasi beginnt um acht Uhr morgens.



So sieht das Camp in Bergama gegen Abend recht romantisch aus. Die Höllenhitze verzieht sich aus dem Wagen. Die Dusche kühlt den Körper. Mit Anbruch der Dunkelheit lässt es sich wieder aushalten im Auto.


Kusadasi


Mittlerweile steht meine rollende Hütte 3000 Kilometer fern der Heimat. Die 200 Kilometer waren vergleichsweise leicht zu schaffen.


An der Autobahnabfahrt Richtung Kusadasi gelingt es mir endlich auch das elektronische Bezahlsystem bei dem Postamt auf der rechten Seite zu lösen. Für 60 TL, etwa 12 Euro, sind mir jetzt schon einige Hundert Autobahnkilometer unter die Räder gekommen. HGS heißt das Gizli Gecis Sistemi.



Weitere Ratschläge oder Erklärungen in Englisch oder Deutsch sind auch nicht auf der Webseite zu erhalten.



Die hügelige Landschaft ist grün bewaldet. Eine Kiefer reiht sich an die andere. Die Anzeigetafel zeigt, wem dieser Waldreichtum zu verdanken ist.


Vor den Serpentinen von 100 Meter auf Meereshöhe fasziniert mich ein erster Blick über Kusadasi. Zum Motto "Rentners Rummelplatz Reisen" passt der Aquapark perfekt. (Übrigens ist die falsche Schreibweise vom vorletzten Blog immer noch nicht korrigiert: Es heißt richtig AquÄdukt!)

Der ASCI Campingführer Europa gibt zwei Camps in Kusadasi mit den selben Koordinaten an. Zur ersten Einfahrt lockt mich ein hagerer Jüngling hinein. Es kostet mit Strom, WiFi fünf Euro pro Nacht, das Camp daneben verlangt 8,50 Euro. Dass trotz der schattigen die SAT-Schüssel mit der Heimat verbindet, macht mir den Aufenthalt angenehm.

Gegenüber dem Camp liegt ein großartiges, sehr feines Einkaufszentrum mit verschiedenen Gastronomiebetrieben - mit Blick auf die Badenden.



Der Berg trägt den Meter großen Schriftzug Kusadasi, am Rand der Bucht ragt eine Burg heraus.


Millionen schwere Yachten liegen an Land oder dümpeln im Hafen. Der Arbeiter vorn links poliert mit müden Bewegungen das Plastik - mit Kippe im Mund. Es riecht nach Chemie. Ein anderer Arbeiter baut den Zylinderkopf eines schweren Sechszylinders auf den ausgebauten Motor. Der fette Eigentümer schaut kritisch zu.



Im Supermarkt Mirgros Marina lässt sich erstmals ein Mineralwasser mit Kohlensäure erbeuten. Später sellt sich heraus, dass der süße Sprudel nach Zitrone schmekt. Es gibt viel zu erforschen. Doch erstmal braucht der geräderte Körper und angespannte Geist Ruhe, Ruhe und noch mehr Ruhe. Ein ruhiger Abendspaziergang am Meer entspannt und erschöpft zur erholsamen Nacht.






Der Blog begann mit einem anderen Bild  des Sonnenuntergangs in Kusadasi. Sonnenuntergänge im Meer beglücken die Betrachter immer wieder.



Die Farben wechseln von grün, rot, blau zu weiß. Es gibt hier buntere Eindrücke, als Bilder zeigen können.

Die Burg am Hafeneingang lohnt einen weiteren Ausflug. Kriegsschiffe am Kai schützen Land und Leute.







Das Gemäuer beherbergt das Skelett eines Fin-Wales, der in Kusadasi als Kadaver angeschwemmt wurde. Man sieht die Schwanzwirbel, die bis in den rechten Rundbogen ragen.



Die Aussicht von der Burg auf die nächste Halbinsel ist überwältigend schön. Das grüne Wasser mit der heißen Sonne laden zum Bad.



Am später aufgeschütten Weg zur Inselburg lässt sich ein einsames Plätzchen finden, um ins warme Wasser zu gleiten, ohne dabei in Glasscherben auf den Steinen über dem Wasser und auf Seeigel auf den Steinen unter dem Wasser zu treten.



Dass wechselnde Besitzer und Eroberer solch herrlichen, fruchtbaren Gefilde mit Kanonen verteidigen, verstehen selbst Sektierer der Friedfertigsten.




Wer sich in sehr speziellen Sekte ausschließlich von Lichtnahrung sättigt, vergreift sich an keinem Tier, keinem Fisch, nicht einmal an einer Karotte oder Kartoffel. Andere Sektierer konkurrieren hingegen um die besten Fanggründe bis in die Ewigen Jagdgründe.

Ephesos, türkisch Efes - eines der Sieben Weltwunder


 Wikipedia schreibt, was zu erwarten ist.

Ephesos (altgriechisch Ἔφεσος, hethitisch vermutlich Apaša, lateinisch Ephesus), in der Landschaft Ionien gelegen, war im Altertum eine der ältesten, größten und bedeutendsten Städte Kleinasiens und beherbergte mit dem Tempel der Artemis (Artemision) eines der Sieben Weltwunder. In der Antike lag die Stadt direkt am Meer; durch Sedimentation sowie klimatische und seismische Veränderungen verschob sich die Küstenlinie im Laufe der Zeit nach Westen, so dass sich die Reste der Stadt heute mehrere Kilometer landeinwärts befindet.

Die Taxis verlangen von Kusadasi 44 Euro für die 18 Kilometer kurze Fahrt nach Ephesos. Mein WoMo fährt mich preiswerter in der schattigen Kühle des Morgens, der schon mit 18 Grad Celsius beginnt. Auf dem Hinweg führte mich mein Weg schon an der Sehenswürdigkeit vorbei, doch die Trümmerstadt ist mir ein ganzer Vormittag wert. Und zu mehr ist mein Körper ohnehin nicht zu gebrauchen, wenn das Thermometer in der Sonne auf 44 Grad Celsius klettert.


Ephesos bietet das ganz große Theater, immer noch das größte Theater in der Türkei.



Der Vorsänger einer chinesisches Touristengruppe trällert auf den Steinen der Bühne ein fröhliches Liedchen, in das die Gruppe einstimmt.




Hier schaut man mit dem Fotografen vom ersten Rang hinunter auf die breite Straße zum einstigen Hafen.


Erste Menschen haben schon 7000 v.Chr. das Areal besiedelt, Kupfer-, Bronzezeit, frühe Eisenzeit, hellenistische Zeit, dann römische Metropole, später das Christentum ab 20 n. Chr., wo Apostel Paulus als Gefangener seine Bibelbriefe verfasste, dann byzantinische Provinzhauptstadt, Erdbeben, Pest - eben das volle Programm, was Natur- und Kriegsgewalt im Laufe der Jahrtausende sich abspielt. Man stolpert erstaunt über das Pflaster, das schon von den Rädern der Karren vom Hafen Spuren hinterlassen. Mittlerweile liegt das Meer sieben Kilometer weiter südlich. Ein Großprojekt plant einen Kanal wieder zum Meer, damit Touristen noch mehr Spaß bekommen.



Das Theater gilt als das größte der Antike. Straßen, Monumente, Ruinen, wohin man blickt, eingebettet in eine grüne, blühende Landschaft.

Zu Zeiten vorchristlicher Sekten amüsierte sich das Volk damit, dass wilde Bestien in die Arena gelassen wurden, um mit Gladiatoren auf Leben und Tod zu kämpfen.



 Die Sakropharge, Särge wäre untertrieben, stehen wohlgeordnet wie Bienenkästen an lauschig stiller Stelle im Tal.

Neben einem Steinbehälter im XXL-Format posiert der Autor, um die Größe zu veranschaulichen. Im Hintergrund öffnet sich das Hadrianstor.







Wo sich Massen von Menschen aufhielten, waren zentrale sanitären Anlagen wichtig.


In seinen Sitzungen konnte man sich zwangslos mit seinen Nachbarn unterhalten. Die Ausscheidungen schwemmte ein Bächlein unter den Steinen fort, vor den Füßen floß frisches Waschwasser.



Wie die Inschrift glaubhaft versichert, war zu damaligen Zeiten den Menschen klar, dass sie auf einer Erdkugel wohnten. Die christliche Sekte fand dieses Wissen jedoch einige Jahrhunderte lang politisch nicht korrekt und ließ die Fakten vergessen.



Also lag etwa 100 n. Chr. zu Füßen Trajans "die Weltkugel",  Jahrhunderte später machten die Sektenvertreter aus der Erdkugel eine Scheibe.


Die griechische Glaubensrichtung stellte sich unter diesem Engel keinen Friedens- sondern einen Siegesboten vor.


Mit solchem oder ähnlichem Kreuzsymbol lässt der neue Ministerpräsident Söder bayrische Amtstuben schmücken, um seiner christsozialen Wählerschaft zur Landtagswahl im Herbst ein Schmankerl zu schenken und der AfD Wähler abzujagen.


Mit wachsender Entfernung von München lassen mich die dortigen Ereignisse zunehmend kalt. Mehr heizt mir hier die Sonne ein, dass mich ein frische Brise durch alle geöffneten Luken und kaltes Wasser kühlen muss. Ein ganz besonders liebes Grinsegesichten zeigt dies nette Blumenkind unter dem Titel "Hitlers Kinder".


Dem Bürschchen bliebt in seinem Harem von vier Frauen doch auch nichts anderes übrig, als sich sein Lächeln ins Gesicht zu meißeln. So kann er nun immerhin Talkshows oder im Dschungelcamp Achtung oder Ablehnung von zahlreichen Menschen genießen. Wohingegen Autoren wie Philolaos oder auch der Chronist dieser Zeilen ihre Daten dem Netz, das nie vergessen soll, so brot- wie folgenlos vermachen. Ob diese Daten allerdings solange bleiben wie die Inschriften auf griechisch, römischen Steinen bleibt zu bezweifeln. Meine Reise-, Religions-, Polit- und Sekten-Betrachtungen schließen mit der VIP-Göttin Artemis.



Ihre Statue schmachtet in Ephesos in diesem von Gittern geschütztem Gewölbe. Wiki weiß mehr von der Dame:
Didrachme von Ephesos mit Bild der Göttin Artemis, ca. 258–202 v. Chr.
Artemis (altgriechisch Ἄρτεμις) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und die Hüterin der Frauen und Kinder. Sie zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten der griechischen Mythologie. Sie ist die Tochter des Zeus und der Leto und die Zwillingsschwester des Apollon. Ihr entspricht Diana in der römischen Mythologie.


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